Sehenswürdigkeiten in Gedern

Das Gederner Schloss

Die Bausubstanz des Schlosses lässt den Schluss zu, dass es in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert entstanden ist. Eine Urkunde aus dem Jahre 1255 benennt einen Wolfram von Gaudern (Gedern) als Zeugen. Daher wird das Schloss Gedern auch heute noch im Volksmund „Wolframburg “ genannt.

Von Eberhard von Breuberg über die Geschlechter der Trimberger, Eppsteiner und Königssteiner wechselten die Eigentümer bis das Schloss 1535 von den Stolbergern übernommen wurde. Im Jahre 1677 wird Gedern unter Graf Ludwig Christian Residenz. 1742 wird die Linie Stolberg-Gedern in den Reichsfürstenstand erhoben.

Zwischen Mitte des 15. Jahrhunderts und Ende des 16.Jahrhunderts wird das Schloss wesentlich erweitert und neue Wirtschaftsgebäude entstehenden auf dem Schlossberg. Heute ist das Schloss im Besitz der Stadt Gedern.

(Führungen können über das Kultur- und Tourismusbüro gebucht werden)

 
Der Schlossberg und der Schlosspark

Der sogenannte „Schlossberg“ umfasst die Wirtschaftgebäude der ehemaligen Residenz (Pförtnerhaus, Marstall, Schmiede, Remise, Rentamt, Fasshalle, Hofapotheke und Fischhaus), die Erbleihhäuser, das Kriegerdenkmal, das Bergwirthshaus früher Poststation, die Katholische Kirche und den Schlosspark mit Schlossgraben, Schlossbrücke und Gedenkstein für den im Gederner Schloss geborenen Fürst Otto zu Stolberg-Wernigerode, Vizekanzler des Deutschen Reiches unter Bismarck.

 

Das Kulturhistorische Museum Gedern

Das renovierte Torbogenhaus des Schlosses, einstmals die Wohnung des Schlossgärtners, beherbergt seit 2004 das Kulturhistorische Museum der Stadt Gedern.

Das Museum präsentiert die drei folgenden Themenschwerpunkte:

1) Die Geschichte der ehemaligen Vogelsbergeisenbahn bis hin zur Entstehung des Vulkanradweges.

2) Geschichten, Sagen und Märchen der Region und

3) Schloss und Stadtgeschichte

Wechselnde Sonderschauen komplettieren das Ausstellungsangebot.

Siehe auch unter „Das Kulturhistorische Museum Gedern“

 

Die Evangelische Kirche

Als Konrad von Trimberg, der damalige Herr Gederns, am 10. Januar 1356 von Kaiser Karl IV das Recht erhielt: „ …in seinem Dorf Gaudern jede Woche einen Markt zu halten, das Dorf mit Mauern, Gräben und Festigungen zu versehen wie die Stadt Frankfurt“, da schaute der Turm schon fünfzig Jahre in die Landschaft. Als Turm einer Wehrkirche bekam er Schießscharten, die heute noch zu sehen sind. 1728 wurde die achteckige, hoch aufstrebende Spitze durch eine barocke Baukonstruktion ersetzt.

Die Tür der Kirche weist deutliche Merkmale der gotischen Bauweise auf. Der Turm ist, abgesehen von seiner Spitze, das älteste Bauwerk der Stadt.

Neben der Hochzeitspforte befindet sich eine Gedenktafel zur Erinnerung an die 1835 in Gedern geborene Gräfin Eleonore von Stolberg-Wernigerode spätere Prinzessin Reuß zu Köstritz.

Sie dichtete einige bekannte Kirchenlieder z.B. „Das Jahr geht still zu Ende“. 

Im Innern der Kirche befinden sich Wandmalereien der Kirchenmaler Hainz und Kurt Scriba.

                                                                                                                                                                         

Der Forellenbrunnen und das Backhaus

Der Forellenbrunnen mit den beiden Wappentieren der Stadt wurde anlässlich der Erhebung Gederns zum Luftkurort 1963 in Auftrag gegeben und im gleichen Jahr noch in Betrieb genommen.

Geformt wurde der Brunnen von Wilhelm Heidwolf Arnold (1897-1984), dem bekannten Bildhauer und Maler aus Allendorf/Lumda.

Gleichzeit wurde das dahinter liegende 1826 erbaute Backhaus renoviert und mit den heute noch erhaltenen Sgrafittoarbeiten versehen.

Das Backhaus wird noch heute von den Gederner Landfrauen zum Backen von Brot und Kuchen angeheizt. Eine besondere Spezialität ist der Kratzkuchen.

Lauterbacher Straße/Ecke Marktstraße

 

Die Weidenkirche in Steinberg

Im Jahr 2002 trat der Naturkünstler und Luftgaukler Thomas Hofmann mit seiner Idee eine Weidenkirche zu bauen an die Kirchengemeinde Hirzenhain-Steinberg heran. Bereits am 15. Februar 2003 wurden die ersten bis zu 7 Meter langen Kopfweiden an der Nidda geschnitten. Im März 2003 begann der Künstler mit dem Flechten und Verbinden der Weiden und gestaltete so die Form einer Kirche. Er errichtete einen Altar und ein Taufbecken aus Naturstein und pflasterte einen Kelch, der als Mittelgang zum Altar führt und verzierte die Steine mit Steinmetzarbeiten. Auf Holzbänken können bis zu einhundert Besucher Platz nehmen. Am 29. Mai 2003, an Christi Himmelfahrt feierte die Kirchengemeinde ihren ersten Gottesdienst in der Weidenkirche.

Führungen können über das Kultur- und Tourismusbüro der Stadt Gedern Telefon 06045-6008-25 angemeldet werden.

 

Die Burg Moritzstein in Wenings und das Heimatmuseum

Im 18. Jahrhundert baute Graf Moritz von Ysenburg und Birstein sein Schloss „Moritzstein“ im Norden von Wenings über die ganze Länge der heuten Amthofstraße. 1811 verkauften die Herren das zum Teil verfallene Schloss an mehrere Bauernfamilien. Die Bauten wurden abgerissen und an deren Stelle neue Hofreiten errichtet. Der Wappenstein des ehemaligen Hauptportals des Schlosses ist noch erhalten und in der Kellermauer des Hauses Böck eingemauert. Erhalten blieb nur das Burgmannenhaus, das man heute kurz den „Moritzstein“ oder „Burg Moritzstein“ nennt.

Im oberen Geschoss befindet sich ein sehr schöner Wappensaal wohingegen im Erdgeschoss das Weningser Heimatmuseum mit überwiegend historischen bäuerlichen Arbeits- und Gebrauchsgegenständen residiert . Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich der Erlebnisraum mit mittelalterlich gekleideten Figuren (u.a. Szene: Urkundenüberreichung der Stadtrechte Wenings 1336) der Figurenkünstlerin Christine Kunz-Bauer aus Wenings und dem Burgkobold „Moritz vom Stein“.

Besichtigungen können unter Telefon 06045-7985  oder über das Kultur- und Tourismusbüro der Stadt Gedern Telefon 06045-6008-25 angemeldet werden.

 

Die Kirche in Wenings

Der Mainzer Erzbischof Adolf verlegt 1464 die Mutterkirche der Pfarrei Floßbach bedingt durch ständige kriegerische und räuberische Ereignisse nach dem befestigten Wenings und erhob die dortige St. Johannes und St. Antoniuskapelle zur Pfarrkirche.

Die Floßbacher Hagelglocke (wurde bei heran nahenden Unwetter geläutet) wurde in die Weningser Kirche verbracht. Gegossen wurde die Glocke im 12. Jahrhundert und ist damit eine der ältesten Glocken in Deutschland. Auch die Marienglocke aus der Wüstung Wernings wurde nach dem 30jährigen Krieg in die Weningser Kirche verbracht.

Im Boden des Chores befinden sich einige mit Wappen und Schmuckwerk versehene Grabsteine von Familienangehörigen des Ysenburger Adeslgeschlechts.

Im Kirchenschiff fallen die mächtigen zweigeschossigen Emporen auf. Das frühbarocke Schnitzwerk der Kanzel wirkt durch seine Vielgestaltigkeit.

 

Die Kirche in Nieder-Seemen

Die idyllische, schmucke alte Dorfkirche von Nieder-Seemen liegt am Seemenbach im Wiesengrund.

Bereits um 700 soll es eine Holzkirche gegeben haben. Die heutige evangelische Kirche ist ein spätgotischer Saalbau mit rechteckigen, leicht im Winkel versetzten Chor und wurde um die Jahrhundertwende des 13./14. Jahrhunderts erbaut. In der Mitte des steilen Satteldaches erhebt sich der Turm in Form eines Dachreiters mit barocker Turmhaube. 2003 wurde die Kirche renoviert.

 
Die Kirschenallee in Schönhausen

Im Frühjahr zur Kirschblüte ein wunderbarer Ort. Zur Erntezeit können die Früchte ersteigert werden. Jedes Jahr im November werden von jungen Brautpaaren neue Bäume gepflanzt.

 

Die Marcellinuskapelle und die Bonifatiusroute

An der Straße nach Schotten liegt unterhalb Burkhards im Wiesengrund zur Linken eine Ruine,

die „Stumpe Kirch“ in lateinischen Werken „Marcellinuskapelle“ genannt. Der Überlieferung nach bewegte sich im Jahre 754 der Leichenzug des Hl. Bonifatius von Mainz nach Fulda (heute Pilgerweg „Bonifatius-Route“) in der Gegend vorbei. Es bestand damals die Gewohnheit, an den Stellen, an denen übernachtet oder gerastet wurde, Kapellen zu errichten. Eine solche Raststelle vermutet man auch an der dortigen Stelle.

Ausgrabungen in den 1930er Jahren brachten eine kleine Saalkirche des 13./14. Jahrhunderts ans Tageslicht. Teile der Mauern wurden wieder hergerichtet. Altar und Kreuz in neuerer Zeit gestiftet.